Bibi heißt jetzt WANJA und ist seit Mitte Mai Dauerpflegehund! Das nachfolgende Video zeigt, wie es ihm geht (wer bis zum Ende durchhält, wird mit einem Extralächeln belohnt!)

Nachdem ich ja jetzt Karriere als Dauerpflegehund gemacht habe, entwickeln sich die Dinge hier schon ziemlich seltsam....
Es fing damit an, dass die Ladies hier ein Kämmding hervorholten, um mein Fell damit zu bearbeiten. Okay, ich fand es langsam etwas warm in meinem dicken Pelz, aber dass ich dann gleich eine halbe Kosmetikbehandlung kriege, hätte ja nicht sein müssen. Seitdem wurde jeden Tag ein bisschen an mir herumgekämmt, und am Ende war ich glaube ich mindestens ein Pfund leichter.
Dann hatte eine von den Damen die geniale Idee, mich zu baden.
DAS ist mir ja überhaupt noch nie passiert, mach ich mich etwa dreckig? Laufe ich etwa dauernd durch den Matsch, wie die Beagles? Wälze ich mich etwa in stinkigem Zeug, so wie die Beagles? Oder geh ich vielleicht in modrigen Teichen schwimmen, wie die Beagles? (nein! all das tu ich selbstverständlich nicht!)
Also: wozu duschen?
Aber in der Wanne landete ich doch, und eigentlich fand ich es ganz angenehm, als das warme Wasser so über mich plätscherte. Ich hab sogar mal die Augen zugemacht und mich ein bisschen an Vicky angelehnt.
Und das Wasser war hinterher ganz schön schmuddelig, kaum zu glauben! Aber mein Fell, besonders das schwarze, war ganz sauber und glänzt jetzt schön.
Okay, hat sich schon irgendwie gelohnt....einmal im Jahr baden ist wohl schon in Ordnung. Die Beagles müssen ja fast jeden zweiten Tag unter die Dusche, aber richtig mit Hundeshampoo und rubbeln, wegen der Fuchskacke, in der sie sich immer rumrollen.
Und jetzt soll ich auch noch wieder mal zum Tierarzt... zu dem Frechen, der mich "urzeitlicher Riesenbeagle" genannt hat! Weil, ich hab ein bisschen Schmerzen. In den Beinen.
Aber nicht immer! Wenn ich mit meinem Kumpel Mike spazieren geh, hüpfen wir ganz wild durch das hohe Gras. Ich wusste gar nicht, dass das so Spaß macht! (Ich sage Marion, sie soll mal ein Filmchen von uns machen, das macht sie ja gern).
Das hier sind wir, der Mike und ich:
Heute hab ich während dem Spaziergang sogar ein Leckerchen gefressen (ich hab noch nie ein Leckerchen genommen, wenn wir unterwegs waren! aber eine Pfote wäscht ja bekanntlich die andere, und ich wollte mich mal erkenntlich zeigen für den Spaß mit dem Hüpfen)! Da war Marion ganz froh. Menschen sind echt leicht zufriedenzustellen.
Natürlich verdiene ich mir meinen Unterhalt hier redlich, ich hab nämlich wieder was wichtiges geholfen: wir haben ein Brett gebastelt, für Burbach (??), da hängen wir dann schöne Sachen dran. Am Anfang von dem Basteln hat Marion Kleber auf das Brett getan, und als sie mal wegguckte, hab ich an dem Klebzeug geleckt - Mann, ich dachte, es wäre Schlagsahne! Da gab's erstmal wieder Aufregung, aber ich kann euch beruhigen: der Kleber ist sogar für ganz kleine Kinder ungefährlich, der kommt nämlich aus dem Kindergarten. Jedenfalls klebte meine Schnauze ein bisschen zusammen, bis ich alles wieder ab hatte. Danach hab ich mit dem Helfen für heute erstmal aufgehört, war mir auch keiner böse drum....
als nächstes erzähl ich dann mal, was der freche Tierarzt gesagt hat.
Liebe Grüße, euer
Bibi Wanja
Ich werde niemals vergessen, wie Wanja, damals noch Bibi, am Anfang bei uns im Wald, im kalten Regen, vor Erschöpfug eingeschlafen ist.
Aber ebensowenig werde ich jemals vergessen, wie er heute durchs Sommergras springt und wie glücklich er dabei aussieht.
Während ich das hier schreibe, bin ich im Nachtdienst auf der Dienststelle und habe gerade schreckliches Heimweh. Morgen früh werde ich als erstes den Wanja knuddeln.

Also, vor ein paar Tagen beim Tierarzt.....das war der reinste Albtraum. Vor allem vorher. Für Marion. Ich sollte ja aus dem Kofferraum aussteigen. Marion hebt mich da immer raus und dabei
hält sie meine Leine fest. Irgendwie bin ich dann aber unten auf dem Boden gestolpert und hab mich in der Leine verfangen. Da hab ich Angst gekriegt und einen großen Satz gemacht, genau auf die
Straße.
Marion hat auch Angst gekriegt
und die Leine noch fester gehalten. DA hab ich aber richtig Angst gekriegt! Und hab angefangen zu rennen. So schnell kapierte Marion das nicht, und schwupps! ist sie hingefallen und lag der Länge
nach auf der Straße. Und geblutet hat sie auch, an der Hand und am Knie. Weil die Hose kaputt gegangen war, beim Hinfallen.
DA hab ich gedacht, oh weia, was hab ich jetzt angerichtet......und hab noch ein paar Bocksprünge gemacht. Und dann ging das Geschirr und das Halsband und alles ab (ausgerechnet da war das
Sicherheitsgeschirr zu Hause, Anmerkung der entsetzten Schreibkraft) und ich bin weggelaufen.
........
Aus dem Augenwinkel seh ich, wie Marion wie der Blitz auf den Beinen ist und als sie merkt, dass ich schon ein Stück weg bin, zu dem Tierarzthaus rast. DA ist nämlich die Vicky am Praktikum machen,
die hat sich mit dem frechen Tierarzt nämlich verbündet. Vicky raus aus der Praxis, Marion rein ins Auto, Vicky gemächlich hinter mir her, um mich nicht zu verscheuchen.
Eine Straße weiter wusste ich nicht mehr, wo ich war. Kein Wald und nix, nur Häuser und Zäune. Bin ich erst mal stehengeblieben.
Dann kam die Vicky und hat mich geschnappt, sie hat mich richtig feste ins Fell gepackt und festgehalten! Und hat mir das Geschirr wieder angemacht.
Dann kam unser Auto, und Marion hat geheult. Gut, dass ich wieder in Sicherheit war.
Na, dann musste ich also zum Tierarzt.
Und was sagt der Kerl ganz ungerührt, als er mich sieht? Er sagt:
"Na, BIBI BLOCKSBERG, bist du auf deinem Besen hergeritten?"
Dann hat er mich wegen den Schmerzen angeguckt und fing an, meinen Rücken abzutasten und "hmm" zu sagen. Ich traue dem nicht!!!
Hab auch recht behalten, denn als nächstes packte er so ein paar Nadeln aus und piekste mir die in die Pfoten und die Beine! Und damit musste ich dann draußen herum laufen, damit der Typ mein
GANGBILD beurteilen konnte.
Er meinte dann, ich sei verspannt, das käme wegen einer Fehlbelastung, und die kommt wegen den Schmerzen, und die kommen von der Arthrose.
Ich bin vor allem VERSPANNT, wenn ich auf diesem Tisch sitzen muss und mir doofe Sprüche anhören muss!!
Dann hat er mir noch eine Medizin mitgegeben, die krieg ich jetzt immer ins Essen, und dann muss ich nächsten Monate leider noch mal wiederkommen.....
Heute nachmittag war die Oma mit der Katze beim DEM Tierarzt. Die Katze war ganz okay,
aber sie war so krank, dass sie nicht mehr weiterleben konnte. Deshalb ist die Oma mit der Katze wieder heim gekommen, aber sie (die Katze) war TOT!
Ich mach mir grade ziemlich Sorgen... Hier, das bin
ich, beim Tierarzt (Vicky ist völlig verständnislos, sie macht immer solche FOTOS!)
Aber hey, was soll ich sagen: einen Tag später hatte ich nicht mehr so viele Schmerzen......und Vicky sagte, der Tierarzt hätte mich gern, weil, er fragt immer nach mir.....oh Menno, wer bracht
Feinde, wenn er solche Freunde hat..... Liebe Grüße
Euer Wanja
Mein großer Freund Neo von den Nachbarn gegenüber, ein ganz toller Bordeauxdoggen-Mix, hatte einen Unfall.....
er ist von zu Hause weggelaufen, um im Dorf was nachzugucken, und dabei ist er direkt vor ein Auto gelaufen. Dabei hat er das Auto ganz kaputtgemacht, weil er ja 60 kg wiegt....aber das Auto hat Neo schwer verletzt.
Hansi (das ist Neos Herrchen) hat Neo vorsichtig auf eine Decke gelegt und in sein eigenes Auto gehoben, und dann sind sie zu "meinem" Tierarzt gefahren, obwohl schon Abend war und der schon lange zu hatte. Aber der Doktor nur kurz was gemacht und dann musste Neo in die Tierklinik nach Gießen, um dort operiert zu werden. Drei Operationen mussten gemacht werden, und es sah eigenlich gar nicht so schlecht aus, obwohl er einen Verband um den Kopf hatte und einen Lungenriß und sogar einen Leberriß.
Aber am Donnerstag ist Neo in der Tierklinik gestorben.
Ich vermisse ihn. Er konnte richtig toll toben und war der einzige Hundefreund, der nicht mit mir böse wurde, wenn ich in seine Ohren gezwickt habe.
Auf dem Bild ist Neo der "vorne". Hinten ist die Emma, seine Freundin. Jetzt ist Emma der einzige Hund bei den Nachbarn, ich glaube, sie vermisst den Neo auch, und Beagles haben die nicht.....
Ich bin traurig.
Wegen der Oma und der Katze hab ich ganz viele liebe Mutmach-Mitgefühl-Worte bekommen, ich glaube, es hat schon ein bisschen geholfen!!
Dass die Oma nicht so viel Bällchen spielen kann, liegt nämlich überhaupt gar nicht daran, dass sie die Hildegard mehr mag als mich: sie kann sich nur grade nicht so gut
bücken!
Marion versucht ja nach Kräften, mit mir genauso schön zu spielen, aber so Oma-Wanja-Spiele kann die halt nicht.
Container-Hilde ist aber wirklich eine harte Prüfung, die tanzt uns allen ganz schön vor und auf der Nase herum.
Gut, dass ich mehr so der stoische Typ bin.
Am Anfang wurden meine Augen ja riesengroß, wenn die Katze kam, aber mittlerweile stört es mich nicht mal, wenn sie mir auf die Pfoten trampelt (sie ist sehr von sich
überzeugt). Bloß gut, dass ich keinen Jagdtrieb habe! Für meinen Kumpel Mikey würde ich da allerdings nicht die Pfote ins Feuer legen - aber der guckt auch schon immer angestrengt zur Seite, wenn
Hilde sich breitmacht (sie macht sich wirklich ganz BREIT und läuft dann mit aufgepufftem Schwanz QUER! Dann ist sie NOCH größer und unheimlicher, als sie eh schon ist!) und läuft mit eingeklemmter
Rute dicht an der Wand lang....dabei ist der draußen immer so ein Mutiger......!
Aber mittlerweile bin ich guter Dinge, dass wir ganz gut klarkommen könnten. Aber dass sie hier die Chefin wird, da habt ihr recht - das ist mir irgendwie jetzt schon
klar......!
Hier noch ein Foto von mir, da bin ich grade so richtig froh, dass ich nicht mehr allein bin:
Ich, die Schreibkraft, bin auch froh: Ich bin gerade sehr froh, dass wir Wanja in Dauerpflege übernehmen durften. Er hat die 10 Tage, die meine Mutter nach
einer OP nicht da war, wirklich richtig getrauert - wollte anfangs nicht fressen, nicht spielen, lag den ganzen Tag nur teilnahmslos rum - aber kam immer freudig angerannt, wenn ich mit dem Auto von
irgendwoher kam. Um dann schlagartig vollkommen enttäuscht abzuziehen, wenn er an mir vorbeiguckte und feststellen musste, dass meine Mama wieder nicht mit nach Hause gekommen ist.
Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn wir ihn doch in eine neue Familie vermittelt hätten. Auch wenn es manchmal beschwerlich ist mit dem Wanja und ich ab und zu wirklich
denke, herrje, wieso hast du dir den bloß angetan - er gehört einfach hierher, und das ist gut so .
Jahrestage
Heute vor einem Jahr, am 08.09.2012, fuhren Vicky und ich nach Verl, zu Kathi, um dort Wanja (der damals noch Bibi hieß) abzuholen.
Wanja kam aus Mornac, die ganze Nacht über ist er den langen Weg nach Aachen gereist, in seiner Box und zusammen mit vielen anderen Hunden in mehr oder weniger gutem Allgemeinzustand. Schon abends habe ich an ihn gedacht: JETZT werden sie wohl eingeladen. JETZT fahren sie sicher gleich los. JETZT sind sie sicher schon unterwegs....über französische Autobahnen mit ihrem gräßlichen orangefarbenen Licht....JETZT bestimmt in Belgien....ob sie schon angekommen sind?
Für Wanja war es höchste Zeit.
Nicht unbedingt, weil er in der Tötungsstation akut von der Euthanasie bedroht gewesen wäre - er war ja für uns reserviert und somit geschützt.
Wanja wäre dort einfach gestorben, ich bin mir sicher, dass es nur noch um wenige Tage gegangen wäre. Er war klapperdünn und konnte nicht aufstehen, und als er endlich aufgestanden war, stand er auf zitternden Beinen. Er wollte auch hier anfangs nicht fressen oder trinken, nur schlafen. Er wirkte alt, traurig und müde. Es war, als ob er sich aufgegeben hätte.
Bei uns zuhause suchte Wanja sich Rückzugsorte. Er versteckte sich regelrecht, in Ecken, wo keiner unserer Hunde je zuvor hingewollt hätte.
Nachdem wir ihn Nacht für Nacht ins Haus getragen haben, weil er sonst einfach draußen im Herbstregen liegengeblieben wäre, hat er sich einen Platz gesucht: auf Omas Teppich vor dem Ofen. (Und er hat seitdem auf keinem anderen Platz geschlafen als auf diesem ollen Teppich).
Wanja ist ein Angsthund. Versuche, ihn zu vermitteln, scheiterten - niemand traute sich ihn zu. Was macht man auch mit einem nicht allzu hübschen Hund, absolut erziehungs- und meist auch motivationsresistent, der tagein, tagaus stocksteif in der Gegend herumsteht, mit Augen so groß wie Untertassen?
Nun ist er Dauerpflegehund. Die Fortschritte, die er in dem einen Jahr gemacht hat, sind klein.
Ich wünsche mir nichts mehr, als dass sich Wanja so bewegt und verhält wie die Beagles: und in winzigen Portionen haben wir das auch schon geschafft. Wenn er vor Freude springt und sich im Kreis dreht, und seine kurzen Ohren fliegen lässt, dann ist er glücklich. Eins möchte ich unbedingt noch sehen: dass er sich wälzt, seinen Bauch zeigt.
Immerhin wedelt er neuerdings ein bisschen! Also, schon etwas mehr als nur 2 x die Rute hin und her schwingen.
Es ist jedoch nicht so, als ob Wanja nun ein "normaler" Hund ist. Aber das verlangt ja auch keiner. Er hat fünfeinhalb Jahre kein Glück im Leben gehabt, er wird eine Weile brauchen, um sich umzustellen :-) Es ist auch vollkommen egal, wieviel Zeit Wanja noch benötigt, vielleicht wird es auch ein Leben lang dauern. Bis dahin ist es gut so, wie es jetzt ist.
Wanja ist wahrlich nicht der intelligenteste, aber mit Sicherheit der liebste, sanfteste und genügsamste Hund, den ich in den letzten Jahren kennenlernen durfte.
Ich freue mich total, wenn er kommt, wenn man ihn ruft - nicht ängstlich, sondern freudig und mit einem offenen Blick. Eigentlich hat er für seine Verhältnisse doch schon einen weiten Weg zurückgelegt.
Ein anderer September-Hund ist der Mikey. Er kam zwar am 27.August zu uns (vor 2 Jahren), aber schließlich hat sich im September entschieden, dass wir ohne Mikey nicht mehr leben können :-)
Nicht zu vergessen auch unsere Buddy. Am 04.09.2009 holten wir die winzig kleine Buddy aus Marburg ab, mitten in einem enormen Gewitter.
Zu seinem Jahrestag fühlt sich Wanja offenbar besonders zu Scherzen aufgelegt: ein bisschen Zuppeln an einem herunterhängenden Kabel führte zum Absturz von Omas -kalter!- Friteuse, und Hildegards Katzentunnel hat Wanja zur Feier des Tages an den Teich geschleppt....beim Spazierengehen hatte er einen Riesenspaß daran, dem Mikey ins Gebüsch zu folgen. Also: rundherum gelungen!